Zuletzt gesehen: In meiner Jackentasche am 27. Dezember 2010.
Sie war nach amtlichen Schätzungen Mitte 2010 von unterbezahlten Arbeitern ohne Urlaubsanspruch in einem asiatischen Niedriglohnland hergestellt worden. Nach langwierigen Überlegungen, ob wir ein gemeinsames Leben führen sollen und können, kamen wir im November endlich zusammen. Es war eine Offenbarung.Es sollte keine lange gemeinsame Zeit werden. Dennoch haben wir schöne Zeiten erlebt zusammen mit Nina an der Gitarre und auf Video festgehalten, für seine 12-fache Weitsicht und gute Qualität bis in die letzte Ecke war sie weithin bekannt und beliebt. Auch bei Temperaturen weit unter Null und in ihr fremden Landen zeigte sie kein bisschen Schüchternheit. Mit nur geringer Rauschunterdrückung und Multi-Format-Sensor nahm sie sich auch den kleinen, scheinbar unbedeutenden Sachen dieser Welt liebevoll auf. Ihr stabilisiertes Bild half uns allen unvergessliche Momenten auch bei wenig Licht in Erinnerung zu halten, ihre Anpassungsfähigkeit beeindruckte nicht nur Point-And-Shoot-Freunde. Trotz ihrer unbestreitbaren inneren Werte achtete sie doch ebenfalls auf ihr Äußeres – hatte sie sich doch erst Mitte des Jahres die elegante Öberfläche rot exoliert.
Dann kam die Reise nach Iserlohn über Bremen, Osnabrück, Münster und Hagen. Ihr letztes Bild war die Bahn-Verspätungs-Anzeigte in Osnabrück, welche zum ersten Mal „unbekannte Verspätung“ auswies. Und unbekannt sollte ihre Zukunft dann auch sein. In einem der Züge habe ich sie im Stich gelassen.
Wir trauern um meine Panasonic Lumix TZ10 :-( (interne Seriennummer: 70535649 48485749 54485154 55000000)