Brüllwürfel (Visaton FRS-8)

Ich bin kein Fan von Ghetto-Blastern und Mini-Böxchen die mehr kreischen als klingen. Manchmal will man aber nun mal seine Musi mitnehmen (Festivals und derart). Klar war, dass es keinen Bass gibt aber ordentlicher Ton zu ’nem vernünftigen Preis. Möglichst unkaputt- und vielseitig einsetzbar, auch mono.

Chassis

Für alles das eignet sich der bewährte Breitbandlautsprecher FRS8 von Visaton. Der bietet unaufdringlichen Sound und nimmt so ziemlich jedes Gehäuse, in das man ihn zwingt. Mittlerweile gibt es ja noch den FRS8M-Treiber. Mit verstärktem Antrieb soll der noch mal 6 db mehr aufs Membran bringen – natürlich auf Kosten des Schwingspulenüberhangs und damit „Tiefgang“. Da es hier sowieso keinen „Bass“ gibt, vielleicht mal einen Versuch wert.

Verstärker

Von Lern-Projekten abgesehen lohnt hier heutzutage nichts diskretes mehr. Vom dem, was die STM-Tabelle so an Chip-Verstärkern hergab, gefiel mir der TDA7266 gut. Die Daten, der Preis und besonders der weite Spannungsbereich. Gekühlt wird das IC mit einem Profilkühlkörper auf der Rückseite der Box. Hier auf elektrische Isolierung achten.
Ich habe immer das Problem, bei der Stromversorgung einen Kompromiss zu finden, der alle Eventualitäten abdeckt. Deswegen habe ich einfach eine Hohlstecker-Buchse (2,5mm, plus innen) verbaut. Hier kann man nun nach bedarf Netzteile, alle möglichen Akku-Pack-Konstruktionen (mind. 3V) oder vielleicht auch dem Hamster in seinem elektrifizierten Rad anschließen. Netterweise hat mir ein Kollege Panasonic 12V Bleigel-Akkus mit 7,2 Ah besorgt. Damit kann man – bei Bedarf – die volle Leistung ausschöpfen und schon ziemlich lange hören. Natürlich je nach Lautstärke. Hierbei gilt es allerdings noch aufzupassen, dass der Akku nicht tiefentladen wird!

Bauplan

Die Wände habe ich aus 9mm Birkenmultiplex, die Rückseite mit den Anschklüssen aus 1,5mm Flugzeug-Aluminium gebaut (hatte ich noch). Die kürzeste Seite ist mit Rücksicht auf den armen Tropf an der großen Baumarkt-Säge 10cm lang. Den Verstärker habe ich fliegend aufgebaut. Letzterer war bereits gebraucht und hatte schon zwei Bohrungen mit Gewinde. So habe ich das ganze Paket an der Alu-Rückwand festgeschraubt.

Weil ich mir dieses Mal solche Mühe gegeben habe, gibts den Plan auch als Download (odg | pdf).

Schaltplan

Schaltplan BrüllwürfelMein Schaltplan entspricht mit ein paar kleinen Anderungen der „standalone low-cost application“ aus dem Datenblatt von ST. Der linke Ausgang ist direkt an den Lautsprecher angeschlossen, der rechte Kanal wird an der Rückseite herausgeführt. So kann mit dem Anschluss eines weiteren Brüllwürfels ohne eigenen Verstärkers Stereo-Sound genossen werden. Um links und rechts für den mono-Betrieb zu mischen, werden die Punkte zwischen den Widerständen und Kondensatoren an den Eingängen verbunden. Das geschieht bei mir der Robustheit wegen mit einem Fußschalter.
Um in dem Fall, dass jemand aus versehen die Betriebsspannung verpolt anschließt, nicht das ganz Gerät auseinanderreißen zu müssen, habe ich noch eine Shottky-Diode in die Plus-Leitung eingelötet. Natürlich in Flussrichtung. Ich habe eine SB5100 genommen, aber alles was eine niedrige Flussspannung hat und dauerhaft mehr als 2A aushält sollte ok sein.

Fotos

fliegender Aufbau Gehäuse im Rohbau
Anschlussfeld und Rückwand Fertig mit Akku-Pack

6 Antworten zu Brüllwürfel (Visaton FRS-8)

  1. André sagt:

    Hi,

    ich habe mir überlegt deinen Brüllwürfel nachzubauen. Hätte da aber eine Frage zum Chassis: Das gibt es in der 4 Ohm Variante und in der 8 Ohm Variante. Welche hast du verwendet? Kann aus dem Datenblatt der Verstärkers auch nichts vernünftiges dazu rauslesen.

    Gruß, André

  2. Frank sagt:

    Du hast recht explizit steht es nirgendwo, aber der 7266 kann nur 8 Ohm Lasten treiben (stand im dem Chip-Selector von ST früher und auch die interne Strombegrenzung auf 2A macht für 4 Ohm Lasten keinen Sinn). Gruß

  3. Marius sagt:

    Sehr interessanter Artikel!
    Könntest du die Angabe, wie tief das Gehäuse ist noch ergänzen. Ich kann diese weder im Text noch im Plan finden.

    Danke schonmal im vorraus!

  4. Frank sagt:

    Die Platte „nach hinten“ ist 16,1cm breit. Da alle Platten 9mm dick sind ergibt sich eine Gesamttiefe von 17cm + Rückblech. Du kannst mit LibreOffice übrigens beliebige Maße nehmen, wenn du die odg-Datei öffnest und vorhandene Bemaßungen verschiebst.

  5. Tobias sagt:

    Hallo,
    was für ein IC hast du als Verstärker benutzt? Die pdf ist nicht mehr als Download verfügbar & aus den Bilder lässt sich nicht wirklich was erkennen :)

    LG Tobias

  6. Frank sagt:

    ic ist tda7266 meine ich. leider ist bei einem plattencrash vor mehr als einem Jahr bei meinem damaligen provider auch fast alles mit über den Jordang gegangen (hier waren so um die 10 Projekte).
    Ich werde noch mal schauen, ob ich das wiederfinde in irgendwelchen Backups. Danke für das melden :-)

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