Derzeit wird ja das griechische Volk ausgeraubt. Man bemängelt unter anderem, dass Staatsbetriebe nicht schnell genug privatisiert werden (privare = berauben). Seit heute besitzt die Telekom 30% des ehem. Staatskonzerns OME – bzw. das Volk eben nicht mehr. Nicht nur die Bild-Zeitung tönt, die Griechen wären faul, dabei arbeiten sie mehr als wir (über 2100 Stunden gegenüber knappen 1400 der Deutschen, OECD Employment Outlook 2010). Es wird erzählt, sie müssten mehr sparen, damit der Staatshaushalt wieder ins Gleichgewicht komme – nur hat das irgendeinem Staat in wirtschaftlichen Schwierigkeiten schon ein Mal geholfen?
Aus gegebenem Anlass möchte ich noch auch ein Mal darauf hinweisen, dass unsere Steuermänner und -frauen nicht aus der Geschichte lernen wollen. Wie aus Wörgl:
Der Regierung in Wien fällt als Mittel gegen die Krise nur eines ein: sparen. Die Löhne kürzen, die Staatsausgaben senken, das Personal abbauen. Irgendwann geht es dann allen wieder besser, so das Kalkül. Unterguggenberger wird dazu schreiben: „Das Sinnvolle dieser Maßnahmen liegt auf der Hand und sieht etwa so aus: Ich schränke mich ein und gehe barfuß (hilft das dem Schuster?). Ich schränke mich ein und reise nicht (hilft das der Bundesbahn?). Ich schränke mich ein und esse keine Butter (hilft das dem Bauern?).“
(Quelle: Zeit.de)
Euro… anyone?
Hey Frank,
der Part mit der Beraubung hat mir am Besten gefallen. Werde ich mir merken :)
Ich gehe allerdings davon aus, dass die Griechen völlig zurecht beraubt werden. Es ist schließlich bekannt, dass es sich um ein Volk von herumlungernden Tavernenwirten handelt. Glücklicherweise gibt es Medien in diesem Land (oder zumindest ein einziges), die den Griechen mal sagen, was Sache ist und konstruktive Vorschläge machen, zum Beispiel den Verkauf der Akropolis oder einiger Inseln (die haben doch so viele davon!).
Souvlaki Gyros Ouzo Zaziki.
Korbinian
Wie auch du, habe ich schon lange die Vermutung, dass das Griechen Tzaziki-Kartell die Preise abspricht.
Das geschieht ihnen nur recht!!!111Elf!! ;-)
Schlimm ist, das nicht nur die vier großen Buchstaben die „Faule-Griechen“-These verbreitet sondern eigentlich alle „offiziellen“ Zeitungen; So glaubt das „Volk“ wirklich fast alles und befürwortet gerade abläuft. Allerorts wird privatisiertes Gemeindeeigentum wie Wasserversorgungen zurückgekauft, weil man festgestellt hat, dass privat nicht nur teurer sondern gleichzeitig qualitativ und ökologisch schlechter wird. Sowas muss man mit der Lupe suchen. Genauso wenig fragt auch keiner mehr, warum „die Griechen“ (über einen Kamm!) „über ihre Verhältnisse lebten“. Wenn man plötzlich billigst Kredite für umsonst bekommt war das halt ganz logisch profitorientiertes Handeln in einem pervertiertem Geldsystem. Hätte Deutschland auch gemacht. Dass der Euro – der nun unbedingt gerettet werden soll (!) – der Auslöser ist, sagt öffentlich keiner. So ist es doch viel einfacher das griechische Volk zu brechen, aufzukaufen und zu unterwerfen. Dabei hat Griechenland deutlich weniger Schulden pro Kopf (€24.280) als die Amerikaner ($46.185 = €31.575), doch die haben eine Armee. Also wer bekommt Kredite? Riiichtig.